Schwieriger Altholzmarkt (PM vom 30.12.2016)
Wetterauer Abfallwirtschaft reagiert auf veränderte Situation
Der Markt für Altholz hat sich deutlich verschlechtert. Bis vor wenigen Jahren hatte die Industrie noch Geld für altes Holz bezahlt. Nun sind die Lager voll und die Verwertungspreise sind erheblich gestiegen. Die Wetterauer Recyclinghöfe müssen deshalb eine Gebühr für Altholz einführen. „Wir versuchen, die Abfallgebühren im Wetteraukreis möglichst gering und stabil zu halten“, sagt Karl Peter Schäfer (CDU), Dezernent für Abfallwirtschaft des Wetteraukreises. Manchmal entwickle sich der Markt aber so extrem, dass das nicht mehr möglich sei.
Die milden Winter der vergangenen Jahre haben dazu geführt, dass die Lager der Industrie voll sind, erläutert Dr. Jürgen Roth, Leiter der Abfallwirtschaft Wetterau. Ein Rückstau sei entstanden, der zu der Preis-erhöhung führe.
Für Altholz der Kategorien A I-III wird auf den Recyclinghöfen zum 1. Januar 2017 nun eine Gebühr von 9 Cent pro Kilogramm erhoben. Das ist Holz aus dem Innenbereich wie Schränke, Tische oder Stühle.
Sperrmüll kostet an den Recyclinghöfen mehr, nämlich unverändert 12 Cent pro Kilogramm. Unverändert bleibt auch der Preis für Altholz der Kategorie IV (überwiegend aus dem Außenbereich) mit 15 Cent pro Kilogramm. Das sind zum Beispiel Gartenzäune und Gartenhütten, Konstruktionsholz oder Fensterrahmen.
Für gewerbliche Anlieferer ändert sich nichts. Handwerker können ihr Altholz nach wie vor gegen eine Gebühr von 158 Euro pro Tonne im Entsorgungs-zentrum Wetterau in Echzell/ Grund-Schwalheim entsorgen.
„Als kommunales Unternehmen dürfen wir keine dauerhaften Gewinne erzielen. Wir werden selbstverständlich die zukünftigen Marktbewegungen beim Altholz im Auge behalten und unsere Preise entsprechend gestalten. Da will ich auch eine Preissenkung nicht ausschließen“, so Schäfer.
Bevor gut erhaltene, noch brauchbare alte Möbel beim Altholz landen, können sie auf der Internetseite der Wetterauer Abfallwirtschaft www.awb-wetterau.de zum Tausch angeboten werden. „Vielleicht findet sich jemand, der den alten Tisch, Stuhl oder Schrank noch verwenden kann“, hofft Roth. Es sei immer am besten, Abfall gar nicht erst entstehen zu lassen.