Re-Use Netzwerk Hessen gegründet
Meilenstein für Abfallvermeidung, Ressourcenschonung und soziale Teilhabe
Wetteraukreis. Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Wetteraukreises ist Gründungsmitglied des Re-Use Netzwerks Hessen. Der Verein will die Wiederverwertung gebrauchter Gegenstände fördern und die Kreislaufwirtschaft voranbringen.
Das Wiederverwertungs-Netzwerk wurde am 10. Juli 2025 aus der Taufe gehoben. Zu den Gründungsmitgliedern zählen der Eigenbetrieb Kreislaufwirtschaft des Landkreises Gießen, der Eigenbetrieb der Stadt Offenbach am Main, der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Wetteraukreises sowie gemeinnützige Träger mit Secondhand-Warenhäusern aus Frankfurt, Wiesbaden, Marburg, Fulda, Kassel, Mühltal, Eschwege und Witzenhausen.

Die Gründungsmitglieder. Von links: Matthias Söhlke (Grümel gemeinnützige Gesellschaft für Ausbildung, Beschäftigung und Qualifizierung Fulda), Sabine Reining (BauHaus Werkstätten Wiesbaden), Christine Herkströter (ESO: Eigenbetrieb Stadt Offenbach am Main – Kommunale Dienstleistungen), Holger Kahl (Azur: Arbeitsinitiative für Zerlegung und umweltgerechtes Recycling, Mühltal), Jutta Dehler (Grümel), Mirjam Aasman (Jugendwerkstatt Gießen, Gemeinnützige Gesellschaft für Qualifizierung und berufliche Integration), Andrea Kommer (Förderverein Arbeit, Recycling und Design e.V., Eschwege & Witzenhausen), Dominik Jehring (AWB Wetterau), Marco Cardillo (Praxis GmbH - gemeinnützige Beschäftigungs- und Bildungsgesellschaft, Marburg), Alexandra Rinn (Eigenbetrieb Kreislaufwirtschaft Landkreis Gießen), Christian Loose (ESO), Birgit Simon (AWB), Gregor Langweg (GWR gemeinnützige Gesellschaft für Wiederverwendung und Recycling mbH, Frankfurt), Peggy Hoffmann (Regionale Diakonie Main- und Hochtaunus)
„Ich bin stolz, dass der Wetteraukreis mit seinem Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Gründungsmitglied ist. Damit setzen wir ein deutliches Zeichen, dass uns das Thema Wiederverwendung gebrauchter Gegenstände wichtig ist“, sagt die Erste Kreisbeigeordnete und Abfalldezernentin Birgit Weckler.
"Das Netzwerk leistet einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz. Es will Innovationen in der Abfallwirtschaft fördern und zudem soziale Teilhabe schaffen. Wir haben uns von Anfang an, also seit vier Jahren, für die Gründung des Netzwerks engagiert", erklärt Dr. Jürgen Roth, Betriebsleiter des Abfallwirtschaftsbetriebes.
Der Verein wurde vor dem Hintergrund globaler und regionaler Herausforderungen gegründet. Die Übernutzung von Ökosystemen, unsichere Lieferketten und die Auswirkungen kriegerischer Konflikte verdeutlichen die Notwendigkeit eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen. Die Kommunen wie auch soziale Einrichtungen der Wiederverwertung sind durch neue gesetzliche Anforderungen, beispielsweise die getrennte Sammlung von Alttextilien, vor neue Aufgaben gestellt. "Im Netzwerk könnten diese Herausforderungen gemeinsam angegangen, Synergien genutzt und die Wiederverwendung in Hessen gestärkt werden", sagt der Chef der Wetterauer Abfallwirtschaft.
Der Verein will die Akteure in Hessen branchenübergreifend zusammenbringen. Zu seinen zentralen Aufgaben zählt er, ein Netzwerk zwischen Verwaltung, kommunalen Betrieben, Abfallzweckverbänden und sozialen Secondhand-Kaufhäusern aufzubauen und zu fördern. Austauschformate und Wissenstransfer (Treffen, Betriebsbesuche, Arbeitsgruppen, Informationsveranstaltungen, Best-Practice-Sammlungen) sollen organisiert werden. Er will zudem soziale Teilhabe und Integration durch Beschäftigungs- und Qualifizierungsangebote in der Wiederverwendung fördern und kommunale Partner bei der Umsetzung von Re-Use-Maßnahmen für eine bürgernahe Abfallwirtschaft unterstützen.
"Ich bin stolz, dass wir es geschafft haben, das Re-Use Netzwerk Hessen zu gründen. Es sind neben uns nur noch zwei kommunale Entsorgungsbetriebe Mitglied: Gießen und Offenbach. Wir sind also wieder als Vorreiter dabei. Es wäre schön, wenn sich gemeinnützige Akteure der Wiederverwertung im Wetteraukreis dem Netzwerk anschließen würden", sagt Birgit Simon vom Abfallwirtschaftsbetrieb des Wetteraukreises, die den Gründungsprozess des Netzwerkes von Anfang an begleitet hat.