Optimierte Vergärungsanlage liefert Strom für 1.800 Haushalte (PM vom 02.09.2014)
Nach rund neunmonatiger Bauzeit haben jetzt Landrat Joachim Arnold und Abfallwirtschaftsdezernent Wolfgang Patzak gemeinsam mit AWB-Geschäftsführer Kurt Schäfer die optimierte Vergärungsanlage am Standort Ilbenstadt in Betrieb genommen. „Wir betreiben hier die erste Anlage ihrer Art in Deutschland, weil wir aus Bioabfällen Strom produzieren und diesen flexibel direktvermarkten“, sagte Landrat Joachim Arnold, sichtlich zufrieden bei der Einweihungsveranstaltung.
Unser Bild zeigt von links: Wolfgang Patzak, Dezernent Abfallwirtschaft Wetterau, Norbert Kartmann, Präsident des Hessischen Landtages, Landrat Joachim Arnold, Kurt P. Schäfer, Geschäftsführer Abfallwirtschaft Wetterau, Dr. Jürgen Roth, Geschäftsführer Kompostierung Wetterau, Patrick Hasenkamp, Vizepräsident des VKU – Verband kommunaler Unternehmen e.V.
Die Gewinnung von Strom aus Biogas ist keine neue Technologie. Landwirte, die ihre Anlage mit nachwachsenden Rohstoffen betreiben, können ihre Anlage schon lange punktgenau steuern. „Anders sieht es in Anlagen die Bioabfälle vergären aus. Je nach Jahreszeit bekommen sie ganz unterschiedliche Materialien geliefert. Hier haben wir es gerade in der Sommerzeit mit sehr trockenem Material mit geringem Eiweißgehalt zu tun. Die Steuerung der Anlage wird sehr viel schwieriger, das Material kann nicht optimal genutzt werden. Mit dem jetzt gebauten Speicher und einem zweiten Blockheizkraftwerk haben wir die Möglichkeit, die Energie dann an den Markt zu geben, wenn der Bedarf groß ist“, erläutert Abfallwirtschaftsdezernent Wolfgang Patzak.
Der Vorteil dabei ist, wenn der Bedarf groß ist, sind auch die Erlöse höher, und die Amortisationszeit für die rund 2 Millionen Euro teure Erweiterung verkürzt sich.
„Mit der Errichtung des Gasspeichers wird die Kompostierungsanlage in Niddatal/Ilbenstadt die erste Anlage bundesweit sein, die Energie aus Bioabfallvergärung speichert und flexibel in den Markt bringt. Damit“, so Landrat Joachim Arnold, „stellt die Abfallwirtschaft Wetterau abermals ihre führende Position unter den kommunalen Unternehmen in der Bundesrepublik unter Beweis. Damit ist sie Teil der Energiewende in Deutschland.“
Dezernent Wolfgang Patzak weist nochmals besonders auf den Tag der offenen Tür am Sonntag, den 31.08.2014 hin. Mitarbeiter der Abfallwirtschaft Wetterau bieten interessierten Besuchern Führungen in dieser neuen Anlage an. Zudem demonstriert der Betrieb Anwendungen rund um das Thema Garten und Kompost.
Gebühren bleiben niedrig
Die Optimierung der Vergärungsanlage mit den angeschlossenen Blockheizkraftwerken verbessert auch die Wirtschaftlichkeit der Anlage. Die im vergangenen Jahr vom Kreistag beschlossene Gebührenreduzierung um 40 Prozent bei den Bioabfällen kann dauerhaft bestehen bleiben. Die Abfallwirtschaft in der Wetterau agiert sehr erfolgreich am Markt, sodass auch künftig niedrige Gebühren die Regel sein werden.