Nichts voreilig wegwerfen (PM vom 23.11.2015)
Der alte Staubsauger, das ausrangierte Sofa, der zu klein gewordene Fernseher - viele Dinge, die weggeworfen werden, können andere noch nutzen. Auf dieses Weise kann Müll vermieden werden. „Nutzen statt besitzen“ ist daher das Motto der diesjährigen europäischen Woche der Abfallvermeidung. „Bevor etwas beim Abfall landet, sollte man überlegen, ob ein anderer noch etwas damit anfangen kann“, sagt Wolfgang Patzak (FDP), Abfalldezernent des Wetteraukreises.
Das Internet macht die Weiterverwertung einfacher. „Wir haben eine Tauschbörse eingerichtet, damit weniger weggeworfen wird“, sagt Dr. Jürgen Roth, Leiter der Abfallwirtschaft Wetterau. Es komme öfter vor, dass Leute Dinge zu den Recyclinghöfen bringen, von denen sie sagen: „Eigentlich funktioniert es noch.“ Bevor man sich auf den Weg macht, sollte man sich überlegen, ob ein anderer noch etwas mit dem alten, aber noch funktionstüchtigen Kühlschrank, oder dem ausrangierten Kleiderschrank anfangen kann, rät Dr. Roth. Man kann Nachbarn, Freunde, Bekannte fragen.
Und man kann die Tauschbörse der Abfallwirtschaft im Internet (www.awb-wetterau.de) nutzen. Die floriert. Da wird ein Schreibtisch mit Rollcontainer verschenkt oder ein Geschirrspüler von Siemens. Jemand möchte „36 Weihnachtskugeln aus Echtglas“ gegen drei Gläser Nutella tauschen. Einer sucht eine Polsterliege, die er auch als Gästebett verwenden kann. Ein Hobbydrechsler bittet um Obstholz. In Friedberg kann man sich einen Kleiderschrank abholen …. Jeder kann sein Angebot oder seine Suche leicht selbst eintragen.
Führungen für Schulklassen und Interessierte
„Wir sehen am liebsten nur die Dinge auf unseren Recyclinghöfen, die wirklich nicht mehr funktionieren oder die so alt sind, dass sie keiner mehr haben möchte“, sagt Dr. Roth. Diese Abfälle werden dann in verschiedenen Stoffgruppen angenommen (zum Beispiel Metalle, Kunststoffe, Glas) und jeweils einer möglichst hochwertigen Verwertung zugeführt. Wie die Recyclinghöfe funktionieren, können sich Schulklassen und andere Gruppen bei Führungen zeigen lassen. Auch das Humus- und Erdenwerk bei Ilbenstadt kann besichtigt werden. Hier wird aus Bioabfällen Strom für 1500 Haushalte und wertvoller Humus gewonnen. Die Führungen können unter Telefon 0 60 31 90 66 11 vereinbart werden.
Alljährlich wird im November europaweit dafür geworben, weniger Müll zu produzieren. In Deutschland wird die Woche der Abfallvermeidung vom 21. bis 29. November vom Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) organisiert, dem auch die Abfallwirtschaft Wetterau angehört.