Müllentsorgung auf hohem Niveau
09.08.2018
Den Müll in die Tonne – und dann? Was mit dem Abfall der rund 300.000 Einwohner des Wetteraukreises geschieht, nachdem die Mülltonnen vor der Haustür abgeholt wurden, das hat sich Landrat Jan Weckler bei seinem Besuch bei der Wetterauer Abfallwirtschaft angeschaut. „Mich freut der hohe Grad der Wiederverwertung der Abfälle“, lobte Weckler nach seiner Rundreise zu den wichtigsten Stationen der Abfallbehandlung im Kreis. Begleitet wurde er auf seiner Tour von Karl Peter Schäfer, dem Dezernenten für die Abfallwirtschaft und dem Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes des Wetteraukreises (AWB) Dr. Jürgen Roth.
Der Abfallwirtschaftsbetrieb ist ein Eigenbetrieb des Kreises, der die öffentlich-rechtliche Aufgabe der Entsorgung aller Abfälle aus Haushalten im Wetteraukreis wahrnimmt. Eine Aufgabe, die so wichtig ist, wie die Versorgung mit Trinkwasser oder die Entsorgung des Abwassers. Das Entsorgungszentrum Wetterau beim Echzeller Ortsteil Grund-Schwalheim war die erste Station, die der Landrat ansteuerte, nachdem er sich die Verwaltung des Eigenbetriebes in Friedberg angeschaut hatte. Das Entsorgungszentrum ist das Herz der Abfallwirtschaft im Kreis. Hier werden 24.000 Tonnen Restmüll pro Jahr verarbeitet. „Das geschieht mit hohem technischen Aufwand“, stellte Weckler fest. Der Müll wird zerkleinert, gesiebt und mit Hilfe eines Magnetabscheiders werden Metalle aussortiert. Der so behandelte Restmüll wird als Brennstoff an die Industrie geliefert.
Im Entsorgungszentrum Wetterau werden zusätzlich rund 20.000 Tonnen Altpapier aus den blauen Mülltonnen umgeladen und der Verwertung zugeführt. Weckler sah, wie sauber die Wetterauer das gebrauchte Papier vom übrigen Müll trennen. „Wir haben eine hohe Qualität der Getrenntsammlung“, erläutert Betriebsleiter Roth dem Landrat.
Im Entsorgungszentrum befindet sich auch das zentrale Lager für die Wetterauer Müllgefäße, die dort auch gereinigt und repariert werden. „Die Kommunen bestellen die Abfallbehälter, die dann mit dem Tonnentaxi direkt an die Bürgerinnen und Bürger ausgeliefert werden“, erläuterte Dr. Roth.
Das Entsorgungszentrum ist weiterhin die Heimatstation des Schadstoffmobiles, das umweltgefährliche Abfälle wie Lacke, Kleber, Fette, Salze und Säuren bei seiner Rundtour im Wetteraukreis einsammelt. „Sehr kundenfreundlich“ sei diese Art der Schadstoffsammlung, meint Weckler, „weil den Bürgern mit dem Mobil viele Sammeltermine angeboten werden.“
Nächste Station der Rundreise war der Recyclinghof Friedberg, der sich derzeit noch „Auf der Warth“ in Friedberg neben dem Gelände der Ovag befindet. Der Hof wird im nächsten Jahr nach Dorheim umziehen. Auch den neuen Standort sah sich Weckler an. „In Dorheim kann der Recyclinghof deutlich kundenfreundlicher gestaltet werden“, begründete Abfalldezernent Schäfer den Umzug.
Zusammen mit den Kommunen hat die Abfallwirtschaft ein flächendeckendes Netz aus zehn Recyclinghöfen im Kreis geschaffen. Die Bürger können hier wiederverwertbare Abfälle von Grünschnitt über Holz, Glas, Metall und Papier bis Kleider, Batterien und Bauschutt kostenlos oder zu geringen Gebühren abgeben. Zu den Recyclinghöfen wird inzwischen mit 28.000 Tonnen im Jahr mehr Abfall gebracht, als in den Restmülltonnen landet. „Die Recyclinghöfe sind ein Erfolgskonzept, um das uns viele Landkreise beneiden“, sagt Schäfer.
„Wir haben im Wetteraukreis eine Kreislaufwirtschaft auf sehr hohem Niveau“, ergänzt der Landrat nach seiner Rundreise zu den wichtigsten Stationen der Abfallbehandlung und -verwertung im Kreis.