Kunst und Müll in perfekter Harmonie
Die Gewinnerskulpturen der „Schuldokumenta 2.0 – Trash-Art“ finden auf dem Recyclinghof Butzbach ein neues zu Hause.
17.12.2013
Auf den ersten Blick passen Kunst und Müll nicht wirklich zusammen. Bei näherer Betrachtung zeigt sich allerdings ein ganz anderes Bild. Kunstwerke aus Müll sehen nicht nur verdammt schick aus, sie definieren den Begriff Recycling auch völlig neu. Kein Wunder also, dass die Abfallwirtschaft Wetterau (AWB) als Sponsor der Butzbacher „Schuldokumenta 2.0“ auftrat. Doch damit nicht genug. Die beiden Gewinnerskulpturen, die von 11 Schülerinnen und Schüler der Mittelpunktschule Oberer Hüttenberg angefertigt wurden, hinterließen einen dermaßen guten Eindruck, dass der AWB kurzerhand entschied, sie zu kaufen und auf dem Recyclinghof Butzbach dauerhaft auszustellen.
Aus diesem Grund lud der AWB am Freitag zu einem kleinen Fest ein, um die Einweihung der Skulpturen gebührend zu feiern. „Ich fand die Idee Kunstwerke aus Abfall herzustellen von Anfang an toll. Es zeigt, dass Abfall nicht immer gleich Abfall ist. Deshalb war es für uns eine Selbstverständlichkeit den Wettbewerb als Sponsor zu unterstützen. Das dabei jedoch so schöne Skulpturen herauskommen würden, verblüffte selbst mich“, sagte Kurt P. Schäfer, Geschäftsführer von der Abfallwirtschaft Wetterau. Butzbachs Bürgermeister Michael Merle zeigte sich über so viel Kreativität ebenso hoch erfreut. Nicht anders erging es Abfalldezernent Wolfgang Patzak, der zugleich Schirmherr der Schuldokumenta war. „Es sind wirklich wahre Kunstwerke entstanden. Das sind tolle Beispiele von Nachhaltigkeit. Zudem stellen diese eindrucksvoll unter Beweis, dass Abfälle nicht immer in die Tonne gehören“.
Im Mittelpunkt der Festivität standen allerdings die elf Nachwuchskünstler, die sich besonders darüber freuten, dass ihre Werke nun einem breiten Publikum präsentiert werden. Denn die beiden Skulpturen, die auf Betonsockeln der Firma Beton-System Bau Butzbach stehen, sind so platziert, dass die unzähligen Kundinnen und Kunden des Recyclinghofes genau daran vorbei fahren. „Im Namen der ganzen Mittelpunktschule Oberer Hüttenberg möchte ich mich beim AWB für diesen besonderen Anlass bedanken. Unsere Schülerinnen und Schüler haben viel Herzblut in ihre Werke gesteckt und gezeigt, dass durch Kreativität auch aus augenscheinlich unbrauchbaren Dingen, etwas außergewöhnliches entstehen kann“, sagte Konrektorin Anette Schliebener.
Stolz war auch Michael Franke, seines Zeichens Kunstschmied, der den Schülern das Schweißen beibrachte: „Alle Schülerinnen und Schüler waren sehr wissbegierig und legten sich richtig ins Zeug. Es freut mich, dass ihre Werke nun diese Wertschätzung erfahren.“ Bei kleinen Häppchen und dem ein oder anderen Getränk klang die Feier des AWBs gegen Nachmittag langsam aus. Die Skulpturen können ab sofort auf dem Recyclinghof Butzbach begutachtet werden.