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Humus-und Erdenwerk Ilbenstadt im Fokus von Berlin
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Humus-und Erdenwerk Ilbenstadt im Fokus von Berlin

Bundeswirtschaftsministerium interessiert sich für Wetterauer Abfallpolitik

19.09.2012
Niddatal-Ilbenstadt. Zu seiner Wetterauer Besichtigungstour vor dem Hintergrund der Energiewende, zählte für den Frankfurter FDP-Bundestagsabgeordneten und parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Hans-Joachim Otto ein Besuch des Humus-und Erdenwerkes Ilbenstadt. Jährlich werden etwa 30 000 Tonnen Bio-und Grünabfälle aus dem Wetteraukreis in der Anlage verwertet. Seit 1999 werden die in der Wetterau gesammelten Bioabfälle zu Komposterden unterschiedlicher Güteklassen verarbeitet.

Kurt P. Schäfer, Betriebsleiter des Abfallwirtschaftsbetriebes (AWB) des Wetteraukreises und der Geschäftsführer des Humus-und Erdenwerkes, Dr. Jürgen Roth erläuterten Otto und dem Kreisvorsitzenden der FDP Wetterau Raimo Biere in Begleitung von Abfalldezernent Wolfgang Patzak die Geschäftsfelder des kreiseigenen Entsorgungsbetriebes. Im Zuge der Klimadiskussion wurde die Anlage um eine Vergärungsstufe ergänzt. Die Gewinnung zusätzlicher Energie in Form von Biogas wurde möglich. Die Einspeisung des ersten aus Biogas erzeugten Stroms erfolgte am 21. Dezember 2007.
Wie Schäfer betont, war die Abfallwirtschaft zu Beginn der 90er-Jahre ein schwieriges Thema im Wetteraukreis. Ohne eigene Entsorgungsanlage war der Kreis für die Entsorgung der Abfälle seiner knapp 300 000 Einwohner auf fremde Hilfe angewiesen. Die Wetterauer Müllgebühren waren mit die höchsten in Deutschland. 1996 betrugen sie umgerechnet 300 Euro pro Tonne. Der 1993 als Eigenbetrieb gegründete AWB lieferte ein stimmiges, erfolgreiches Konzept für die Abfallwirtschaft. „Der Abfallwirtschaftsbetrieb ist ein kommunal organisiertes Management und wird wie ein mittelständischer Betrieb geführt“, erläutert Patzak. Getrennte Wertstoff-Sammelsysteme wurden aufgebaut. In den frühen 90er-Jahren war der Wetteraukreis der erste hessische Landkreis mit flächendeckender Bioabfallerfassung.
Eine Optimierung in der Wertschöpfung von Altpapier wurde durch die gemeinsame Vermarktung in der Wertstoff-Allianz Rhein-Hessen erreicht. Bis heute wurden kreisweit zehn Recyclinghöfe errichtet, in denen bis zu 20 unterschiedliche Fraktionen gesammelt werden. „Wir sammeln 70 Prozent des Sperrmülls über die Recyclinghöfe“, sagt Schäfer. 14 602 Tonnen wurden 2011 bei den Recyclinghöfen abgegeben. Für die Zukunft ist die Abfallwirtschaft des Wetteraukreises gut aufgestellt. Die Generierung von Rohstoffen aus Abfällen und deren Verwendung in weiteren Materialkreisläufen steht bei der Wetterauer Abfallwirtschaft im Vordergrund. Die Vergärungsanlage in Ilbenstadt soll weiter optimiert und auf die Lieferung von Spitzstrom ausgerichtet werden. Laut Schäfer werden Investitionen für ein zweites Blockheizkraftwerk und einen Gasspeicher für einen prognostizierten Hochlastbetrieb dann notwendig sein. Zu den Zielen gehören die Ausrichtung auf ökonomische Nachhaltigkeit, Investitionen in die Infrastruktur, ein marktnahes Agieren und die Bildung von Kooperationen.
Für die Zukunft fordert Schäfer in seiner Funktion als Vorstandsmitglied des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU) die Wertstoffe in kommunale Steuerungsverantwortung zu geben. Die Wertstoffe sollen in regionale Systeme der Abfallwirtschaft integriert, die Systeme entbürokratisiert und die Zusammenarbeit mit dem regionalen Mittelstand forciert werden. Getrennt erfasst werden sollen nur Materialien, die langfristig am Markt abgesetzt werden können. Otto dazu: „Durch den von der Bundesregierung beschlossenen verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien kommt der Biomasse im ländlichen Bereich im zukünftigen Energiemix Deutschland eine wichtige Rolle zu“.

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