Zusammenarbeit von Stadt und AWB auf dem Gebiet der Abfallwirtschaft beispielhaft
16.05.2011
Erster Stadtrat Peter Ziebarth nutzte einen Besuch des Recyclinghofes in der Dorheimer Straße, um mit dem Betriebsleiter des Abfallwirtschaftsbetriebes des Wetteraukreises
(AWB), Kurt Schäfer, Kooperationen zwischen Stadt und AWB auf dem Gebiet der Abfallwirtschaft zu erörtern.
In den vergangenen Jahren hat die interkommunale Zusammenarbeit von der Stadt Friedberg und dem Abfallwirtschaftsbetrieb des Wetteraukreises (AWB) reiche Früchte getragen. Durch die gemeinsamen Ausschreibungen der Einsammlung von Abfällen unter Federführung des Abfallwirtschaftsbetriebes konnte die Stadt erhebliche Kosten einsparen. „Nur durch die Unterstützung des AWB war es uns möglich, die Abfallgebühren für die Bürger von Friedberg zum 1. Januar diesen Jahres zu senken“ hebt der Erste Stadtrat Peter Ziebarth hervor.
„Was kommunale Partner erreichen können, wenn sie proaktiv zusammenarbeiten, zeigen die Recyclinghöfe im Wetteraukreis“ betont Kurt Schäfer, Betriebsleiter des AWB. „Die Abfallmengen auf den Recyclinghöfen steigen von Jahr zu Jahr. 2010 haben wir je Einwohner 50 kg Sperrmüll, Elektrogeräte, und andere Abfälle an den Recyclinghöfen angenommen und einer hochwertigen Verwertung zugeführt“ so Schäfer weiter. Kreisweit wurden von 2005 bis 2010 rund 50.000 Tonnen Abfälle an den Recyclinghöfen angeliefert. Das entspricht etwa der 2-fachen Jahresmenge des Restmülls im gesamten Kreis. Schäfer bezeichnet daher die Höfe auch als Erfolgsmodell.
„Jedes Kilo Sperrmüll oder Grünabfall, das auf einem Recyclinghof angeliefert wird, spart den Kommunen Geld. Denn diese Abfälle müssen nicht über die aufwendige Straßensammlung erfasst werden. Und die Bürger bezahlen auch deutlich weniger. Viele Abfälle werden sogar kostenlos angenommen.“ erläutert Schäfer. Ein wichtiger Punkt für die Stadt, in der Jahr für Jahr erhebliche Mengen Abfälle im Rahmen der Aktion sauberhafte Stadt eingesammelt werden „Elektrogeräte werden auf dem Recyclinghof kostenlos angenommen. Das macht es völlig unverständlich, wenn diese achtlos in der Landschaft entsorgt werden“ resümiert Ziebarth.
In Friedberg wurden 2005 noch 209 Tonnen Sperrmüll über die Straßensammlung erfasst, 2010 waren es nur noch 125 Tonnen. Im gleichen Zeitraum stiegen die Sperrmüllmengen auf dem Recyclinghof in Friedberg von 121 auf 604 Tonnen. Diese Entwicklung ist auch in den anderen Kommunen zu beobachten.
„Die Friedberger Bürger äußern sich sehr positiv über den Recyclinghof und das freundliche und hilfsbereite Personal. Sie wünschen sich jedoch längere Öffnungszeiten, insbesondere an den Samstagen“ berichtet Ziebarth. Schäfer greift diese Anregung gerne auf, und stellt eine Ausweitung der Öffnungszeiten für 2012 in Aussicht. Die Entscheidung hierüber ist aber auch davon abhängig, wie das Kreislaufwirtschaftsgesetz letztlich hinsichtlich einer Einführung einer Wertstofftonne und Einführung gewerblicher Sammlung aussehen wird. „Wir haben ein fast flächendeckendes Netz von Recyclinghöfen aufgebaut, welches von den Bürgerinnen und Bürgern sehr gut genutzt wird. Wenn der Gesetzgeber in Berlin gewerbliche Sammlungen im Bereich der Haushaltsabfälle so privatisiert, wie er das beim gelben Sack und den Verpackungsabfällen getan hat, geht das an die Existenz unserer Recyclinghöfe,“ befürchtet Schäfer.