Ägypter filmen im Kompostwerk
03.01.2019
Wie im Wetteraukreis die Speise- und Grünabfälle verwertet werden, wollte ein Fernsehteam des TV-Senders DMC aus dem fernen Ägypten wissen. Im Humus-und Erdenwerk beim Niddataler Ortsteil Ilbenstadt filmte das Team, wie aus den Resten des Mittagessens, dem Laub der Bäume, den verwelkten Blumen aus der Vase und anderen kompostierbaren Abfällen Energie und Kompost wird. „Bei der Verabschiedung wünschte sich das Fernsehteam, dass seine Sendung zur Initialzündung für eine Nutzung von Bioabfällen in seiner Heimat wird“, berichtet Birgit Simon, Pressesprecherin der Abfallwirtschaft Wetterau, die die Ägypter durch das Humus- und Erdenwerk führte.
Die vorbildliche Verwertung der Bioabfälle im Wetteraukreis hat sich nicht nur hierzulande herumgesprochen. Im Humus- und Erdenwerk werden alljährlich bis zu 36.500 Tonnen Speise- und Grünabfälle verarbeitet. Zunächst werden die Abfälle vergoren. Das dabei entstehende Gas wird in einem Blockheizkraftwerk zu Strom und Wärme. Mit dem Strom können rund 1700 Haushalte versorgt werden. Die Wärme wird zur weiteren Verarbeitung der Bioabfälle zu Kompost genutzt, der schließlich in der Landwirtschaft und Gärten verwendet wird.
„Das Aufnahmeteam aus Ägypten war sichtlich beeindruckt. Beim Filmen konzentrierte es sich auf die Vergärung, daran war es besonders interessiert. Es will durch seine Sendung dazu beitragen, den Betreibern in seiner Heimat die Scheu vor dem Umgang mit Biogas zu nehmen“, berichtet Simon. Vor den Dreharbeiten hatte Simon die ägyptische Ingenieurin Ireny Estmalek über die Anlage informiert. Estmalek wurde dann vom Reporter des Fernsehteams interviewt. Die Ägypterin arbeitet seit mehreren Jahren in Deutschland zu Umweltthemen. Simon: „Frau Estmalek stellte die im Ilbenstädter Humus- und Erdenwerk verwendeten Technologien vor und erläuterte, welche Vorteile sie in Ägypten haben könnten. Kompostier- und Vergärungsanlagen mit ihrem doppelten Nutzen als Energieerzeuger und Kompostproduzent sind von besonderem Interesse in Ägypten.“
Das Fernsehteam aus dem nordöstlichen Afrika interessierte sich auch für die Kläranlage in Nidderau, wo aus Faulgas Strom erzeugt wird. Danach reiste es in weitere deutsche Städte, um Aufnahmen zum Thema Erneuerbare Energie zu machen.